Elisabeth Sturm-Bednarczyk
Claudius Innocentius DuPaquier: Wiener Porzellan der Frühzeit 1718-1744

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Zustand: Neu
Anzahl Seiten: 168
Produktsprache: Deutsch
Anzahl Abbildungen: ca. 180 Farbabbildungen
Verlag: Brandstätter Verlag
Gewicht: 1.323 kg
Breite: 240 mm
Länge: 300 mm
ISBN: 9783854475361
Beschreibung
Produktinformationen "Claudius Innocentius DuPaquier: Wiener Porzellan der Frühzeit 1718-1744"
Spricht man von barockem Porzellan, denkt man an Meissen. Das ist schade: Denn das Wiener Porzellan - nach Meissen 1718 als zweite Manufaktur in Europa gegründet und dem alles überstrahlenden sächsischen Vorbild an Formenreichtum und Originalität zumindest gleichzusetzen - fiel zu Unrecht lange einem "schwarzem Loch" in der Kunstgeschichtsschreibung zum Opfer. Diesem Manko wird nun dank der Arbeit Elisabeth Sturm-Bednarczyks abgeholfen: Claudius Innocentius du Paquier und sein vielfältiges Wiener Porzellan erfahren mit diesem Buch endlich die Aufmerksamkeit, die ihnen längst zusteht.

1744, vor genau 250 Jahren also, ging die für das Wiener Porzellan so wichtige Periode, die nach ihrem Begründer und dem Besitzer der Manufaktur Claudius Innocentius du Paquier benannt ist, zu Ende. Personelle und finanzielle Schwierigkeiten zwangen du Paquier, sein Unternehmen an den Staat abzutreten und dies beendete unrühmlich die Geschichte der zweiten – nach Meissen, der ersten – Hartporzellanmanufaktur Europas.

Wie viele andere auch, suchte du Paquier im frühen 18. Jahrhundert das Geheimnis der Porzellanerzeugung zu ergründen. Doch der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt in der Lage war, das „weiße Gold“ herzustellen, war Friedrich Böttger, Meissens Meister. In völlig betrunkenem Zustand soll er – so die wohl kaum den Tatsachen entsprechende Legende – du Paquier dieses bestgehütete Geheimnis angewandter Alchimie verraten haben.    

Wien befand sich zu diesem Zeitpunkt künstlerisch in der barocken Hochblüte und wirtschaftlich im Merkantilismus. Liebe zur Schönheit und Prosperität begünstigten das Spezialprivileg Karls VI. zur Errichtung einer Porzellanmanufaktur: 1718 gründete du Paquier gemeinsam mit 2 Kompagnons, die er in Meissen angeworben hatte, sein Unternehmen. Aber was mit Triumph begann, kämpfte Zeit seines Bestehens ums pure Überleben. Personelle Krisen, die bis zur Zerstörung der immens wertvollen Porzellanmasse durch einen Mitarbeiter führten und finanzielle Engpässe, die du Paquier immer tiefer in Schulden stürzten, überschatteten die 26 Jahre währende Existenz des Betriebs. Was jedoch letzten Endes blieb, ist nicht nur der heute auf der ganzen Welt, in Sammlungen und Museen verstreute Fundus an Porzellanen der Du Paquier-Manufaktur, sondern auch die große Bedeutung dieser kurzen Schlafenszeit für die Porzellanerzeugung schlechthin.   

Keine andere europäische Porzellanmanufaktur übertrifft das Du Paquier-Porzellan, was den Formenreichtum betrifft und keine andere entwickelte derartige Individualität. Denn dieses Porzellan besticht in erster Linie durch seine Ursprünglichkeit, durch seinen Stimmungsgehalt, den persönlichen Erfindungsgeist und nicht unbedingt – wie Meissner Porzellan – durch Perfektion. Teekannen, Zuckerdosen, Terrinen, Schalen, Vasen und sogar eine orientalische Wasserkanne mit dazugehörigem Becken sind in diesem Buch ebenso opulent abgebildet wie der reiche Ertrag aus du Paquiers figuralen Arbeiten, die ein herrliches Bild der Vorlieben seiner Zeit geben: pastorale Darstellungen, aber auch Figurinen der Commedia dell’arte. In liebevoller Arbeit hat Elisabeth Sturm- Bednarczyk an die 200 Bilder zusammengestellt und Arnold Busson hat seine profunden Kenntnisse über Porzellan im Allgemeinen und Du Paquier-Erzeugnisse im speziellen in Artikel für dieses Buch gefasst. Dank dieser Bemühungen wurde es nach über vierzig Jahren – also seit Haywards Standardwerk aus dem Jahr 1952 – wieder möglich, eine umfassende Publikation über Du Paquier-Porzellane zu präsentieren. 

Elisabeth Sturm-Bednarczyk
Geboren in Warschau, Inhaberin des renommierten Kunsthandels C. Bednarczyk in Wien. Seit frühester Jugend Interesse an barocken und klassizistischen Porzellanen, wobei sie diese durch ihre berufliche Tätigkeit mit umfassendem Fachwissen zu verbinden wusste. Ihre Bücher »Claudius Innocentius Du Paquier. Wiener Porzellan der Frühzeit. 1714–1744« (1994), »Wiener Porzellan des Klassizismus, Die Ära Sorgenthal 1784–1805« (2000) und »Phantasie-Uhren. Kostbarkeiten des Kunsthandwerks aus der Sammlung Therese Bloch-Bauer« (2002) erschienen im CBV. Sie lebt in Wien.